IKEA

7. Dezember 2018 0 Von Ina
Viele Jahre gehörte ich zur großen IKEA-Fangemeinde. Meine Wohnung beinhaltete viele schöne IKEA-Möbel und wunderbare Accessoires. Viel Nützliches, aber auch Unnützliches staute sich in meinen vier Wänden.

Irgendwann kam der Tag, an dem ich die vielen viereckigen, gleichförmigen Regale, Tische, Schränke irgendwie nicht mehr ersehen konnte. Dazu kam, dass wir in ein Fachwerkhaus gezogen waren. Es fühlte sich falsch an.

So Stück für Stück wurde ausgetauscht, verschenkt, versperrmüllt und aussortiert. Nein, wir leben noch nicht IKEA-Frei. Aber deutlich, deutlich reduziert. Und das beste daran ist, dass die meisten meiner „neuen“ Möbel einen Vorbesitzer hatten. Es gibt so viele schöne Vollholzmöbel, nicht nur kantig und eckig. Ein bisschen abgerundet, warmes Holz und deutlich preiswerter. Eine schöne Art, Möbel zu kaufen.

Es gibt Dinge, die ich von IKEA immer noch gelegentlich benötige: durchsichtige Boxen für Nähutensilien, Bügel, Bilderrahmen… Kleinkram … – Ich könnte wahrscheinlich auch ohne diese leben und es wird auch immer weniger. Ich finde zunehmend auch andere Dinge.

Und mittlerweile kann ich super mehrere Monate auf den ausufernden Schlangen-Verwirr-Mich-Weg im IKEA verzichten. Ich kenne die Abkürzungen, weiß, was ich will und lasse mich nicht mehr so schnell verführen. Ich hole zu 90 Prozent nur die Dinge, die ich mir vorgenommen habe.

Außerdem gilt es zu vermeiden, während der Super-Stoß-Essens-Zeiten dort etwas brauchen zu wollen. Überhaupt kauft es sich am besten Abends in der letzten Stunde der Öffnungszeiten ein. Heute hatte ich wohl mal Glück – Freitag kurz vor 18.00 Uhr – vielleicht lag es am wunderschönen Sonnenschein – es war richtig erholsam und nur ganz wenig kauflustiges Publikum.

Da ich grundsätzlich nicht mit der Gabe des Shopping-ist-befiedigend-Gen ausgestattet bin und das Ganze nur als lästige Notwendigkeit empfinde, stellt IKEA mit seinem Stimmenlärm, durchmischt mit Kindergeschrei, schlurfendem Fußgeschiebe und parfümgetränkter Luft eine besondere Herausforderung dar. Nun könnte einer meinen: „… dann soll sie doch alles im Internet kaufen…“ Das geht leider nur bedingt. Manches muss ich einfach anfassen und sehen, die Größe beurteilen und das Ganze dann in meinem geistigen Auge hin- und herwälzen, ehe es in mein Körbchen wandert.

Im Gegensatz dazu kann ich eine komplette Küche tatsächlich selbst planen und dann passgerecht im Internet bestellen. Hab ich mich getraut und hat geklappt. Da würde ich kein Verkaufsgespräch benötigen, denn nach einer halben Stunde kann ich dem sowieso nicht mehr folgen.

Nun Schluss und endlich habe ich also heute mal wieder Kleinteile besorgt – Winkel für zwei Regale, Boxen fürs Nähzeug, Bilderrahmen. Was landete ungeplant im Körbchen? Verschlüsse für Tüten und ein Drahtkorb – Ziel wieder erreicht.

IKEA – ich komme wieder, aber es wird ein wenig dauern.