Katzen

Katzen

7. Dezember 2018 0 Von Ina

Es gibt Dinge im Leben, da wandeln sich mit der Zeit die Ansichten. Zum Beispiel Katzen.

Ich habe in meinem Leben einige Katzen besessen. Nacheinander und immer nur eine. Sie lebten im Haus – eben Haustiere. Mein letzter Kater büxte eines Tages über die Terrassentür aus und wurde auch prompt überfahren. Da ich nicht sicherstellen konnten, dass ein weiteres Kätzchen im Haus bleiben würde (Terrassentür!) schaffte ich mir auch keines mehr an. Meine Tiere waren immer geimpft und entwurmt.

Seit über zehn Jahren wohnen wir nun in einem schönen Fachwerkhaus mit viel Gartenland hinter und vor dem Haus. Leider aber auch mit unendlich vielen Katzen und Katern. Ein Dorfleben … Das mag ja an sich wirklich schön sein – das Dorfleben und die mäusejagenden Katzen und Kater. Jedenfalls mag ich mein Dorfleben sehr.

Nur leider hat sich meine Freude über Katzen in Frust verwandelt. Egal was auch immer ich im Garten anbaue, beackere, verschönere – es gibt immer Katzen, die das alles als Klo benutzen.

Mein Vorgarten stinkt an allen Ecken und Enden. Ständig ist die Erde und der Rindenmulch umgebuddelt, Löcher gegraben und Haufen gesetzt. Ich ekele mich wirklich.

Meine Kräuterspirale habe ich voller Freude mit meinem Liebsten aus gesammelten Feldsteinen angelegt. Die Freude an den Kräutern währte nur kurz. Mitten im Kräutlein, wirklich mittendrin Sch…haufen. Irgendwann habe ich dann die Stockvariante ausprobiert und die gesamte Spirale mit nach oben stehenden spitzen Stöcken garniert, damit der Katzenhintern nicht mehr abgesenkt werden kann. Da hatte ich kurz Ruhe. Mittlerweile habe ich die Spirale mit nicht essbaren Stauden bepflanzt. Schade!

Meine Hochbeete muss ich im Frühjahr zur Aussaat mit Gittern abdecken, bis die Pflanzen genug Raum einnehmen, dass kein freier Scharrplatz mehr sichtbar ist.

 

Eigentlich war ich immer tierlieb. Nun aber hat sich das gewandelt. Ich mag Katzen nicht mehr. Und ich mag Katzenbesitzer nicht, die einfach die Haustür aufmachen und zulassen, dass ihr Tier meinen,  und auch anderer Dörfler, Gärten als Katzenklo benutzt. Ich weiß ziemlich genau, dass man Katzen an ihr Katzenklo im Haus gewöhnen kann. Aber es ist natürlich schrecklich einfach so.

Wenn dann aber mal so ein Hundebesitzer kommt und den Kackhaufen seines Hundes im Grundstück  eines Katzenbesitzers liegen lässt, ist das Geschrei groß. Überhaupt ist das Geschrei groß über die Hinterlassenschaften der Hunde. Nein, die mag ich auch nicht – die Hinterlassenschaften. Aber die zerwühlen mir meinen Garten nicht und sch… nicht alles zu.

Ich wünschte, diese vielen selbsternannten Tier-Katzen-Liebhaber würden mal ein wenig weiter denken, als bis zu ihrer Haustür. Wenigstens mal bis zu Nachbars Garten …

 

Jedenfalls bin ich immer wieder auf der Suche nach „Katzenabschreckungs-Mittel“. 

Die „Verpissdich“-Pflanze bringt NICHTS. Ausgestreuter Pfeffer bringt NICHTS. Spitze, nach oben stehende Stöcken bringen etwas – sieht aber furchtbar aus. Ein ebenfalls verärgerter Nachbar streut abgeschnittene Berberitze aus – hilft kurzzeitig. 

 

Ich befürchte, dass einige Tier-Katzen-Liebhaber beim Lesen meines Textes aufschreien werden. Die würde ich gern mal zu einer Gartenarbeitsstunde ohne Handschuhe und Mundschutz einladen. Vielleicht können die mir dann auch ganz nebenbei erklären, warum so viele Menschen nicht nur eine sondern deutlich mehr Katzen besitzen müssen. Und warum gibt es keine Katzen-Melde-Pflicht und Katzensteuer???

 

Vielleicht sollte ich meinen Vorgarten betonieren. Dann hätte das unlustige Spiel ein Ende. Grün anmalen? Mit Blümchen? Oder vielleicht Katzen drauf?