Musik ist Geschmackssache

7. Dezember 2018 0 Von Ina

Vor kurzem habe ich mir das erste mal den Luxus eines kleinen, eigenen Autos geleistet. Ja in Zeiten der großen Diskussionen über Klimaveränderungen klingt das seltsam. Aber ich benötige ein Auto auf dem Land. Fahrradwege, die mich sicher zur Arbeit führen, gibt es nicht (dabei würde ich gern Fahrrad fahren), das Familienauto wollte ich nicht jeden Tag benutzen – sozusagen „schonen“.

Nicht das wir nicht schon immer ein Auto gehabt hätten (ein Leben ohne Auto lässt sich auf dem Land nur mit Schwierigkeiten organisieren), aber jetzt habe ich mein eigenes, eben Luxus.

Und in diesem Autochen kann ich auch oben ohne durch die Welt reisen. (Selbst wenn die Worte mit Bedacht gewählt sind, bleibt es ein anzüglicher Klang – Es ist ein Cabrio!!!) Meist ist die Welt klein – Arbeit hin, Arbeit zurück, einkaufen, Musikschule und andere Kleinigkeiten. Aber diese Wegstrecken sind mein Schmankerl zum Musik genießen. Und das geht querbeet.

Mal giert es mich nach Klassik, mal nach modern, mal nach Oldies. Ausgeschlossen sind Hard Rock, verquere durchgestylt-moderne Klassik, Volksmusik, Blasmusik und Jazz. Das mögen meine Nerven und meine Ohren nicht.

In meinem Auto höre ich meist laut, zu laut. Und wenn mir ein Lied gefällt, dann wird es wiederholt und zwar sehr, sehr oft. Und dann singe ich mit – laut und wie es mir gefällt.

Im Moment ist es „perfekt“ von Ed Sheeran. Es klingt so wunderbar, ich spüre die Liebe, die er einer Frau entgegenbringt und es beflügelt mich in der Liebe zu meinem eigenen Mann. Ich spüre bei solchen Liedern, wie sehr meine und seine Seele verbunden sind, welche Sehnsucht mich oft plagt, wenn wir nicht zusammen sein können und wie glücklich ich in unserer gemeinsamen Liebe und Zeit bin.

Überhaupt habe ich für mich festgestellt, dass viele Männer in Liedern ihrer großen „Liebe“ so wunderbare Komplimente machen. Es gibt sie, die zärtlichen, fürsorglichen und starken Männer. Und ich habe einen von diesen wundervollen Männern.

Musik kann mich auch sehr traurig machen. Wenn ich an mein Kind denke, dass ich verloren habe, dann hilft mir Musik dabei, mal wieder inneren Druck abzubauen. Und auch das geht wunderbar in meinem Autochen allein. Dann kann ich traurig sein, weinend mitsingen, still sein und erinnern.

Und wenn ich in meiner Küche tanzen will, dann finde ich immer etwas quirliges, am liebsten lateinamerikanische Rhythmen.

Etwas was mir kaum noch Spaß macht sind Radiosender. Alles wird zerredet, ständig läuft irgendwelcher Werbequatsch oder Gewinnspiele, immer gibt es irgendeinen studierten Doktor „Weißtenicht“ der zu einem Thema befragt wird oder werden Leute telefonisch auf den Arm genommen. Und wenn ein Lied gerade mal in den Charts angekommen ist, läuft es auf allen Sendern stündlich ohne Rücksicht. Dem kann man sich nur entziehen durch ein schönes Bluetoothgerät und seine eigene Musik. Hübsch zusammengestellt ohne Gequassel zwischendurch.

Meine großen Söhne stehen wieder auf VINYL – früher hieß das mal Schallplatte. Find ich lustig …

Hatte ich auch mal – früher …